„Charly“ karomue: Der neue Wintec-Logger WSG-1000

Produktlink zur Wintec WSG-1000: Wintec WSG-1000 mit Datalogger

 

Da ist er nun, der vermutlich 1. Logger WSG-1000 den ein User in der Hand hält. Postbote – 15.3.08 - per Zufall bei der Fahrt zum Einkaufen abgefangen.


Doch zunächst meinen ganz herzlichen Dank, dass ich eines von 2 momentan existierenden Testmustern bekommen habe, an Torsten (resp. Haid-Services, nun schon über Jahre sehr freundlicher Kontakt und so gut wie immer bereit mir Testmuster zu überlassen); aber auch ganz speziell an Thomas Dubanowski von wintec-gps, der – aus mir immer noch nicht klaren Gründen – den Versand an mich über Haids letztlich veranlasst hat.

 

Test Wintec WSG-1000  Der erste Eindruck: must have!. Erliegt mit 96 g gut in der Hand, Haptik lautet das immer öfter gebrauchte Schlagwort, was als in den Bildern evtl. störender „Überhang“ oben erscheint stellt sich als reichlich ideal heraus, nimmt man ihn in die Hand. Dieser „Überhang“ – hier liegt die GPS-Antenne drin - legt sich auf den Zeigefinger, so, dass man das ganze Display im Auge hat und trotzdem mit dem Daumen die Buttons unten bedienen kann. Erster Nachteil: hat Torsten (Haid-Services) –vermeintlich - schon festgestellt, es gäbe keine Öse für ein Halteband ("neck strap“). Man würde also gut dran tun, sich möglichst umgehend einen Schutz zu besorgen. Das kann ein kleiner Schmuckbeutel sein, ein (Stoff-) Beutel für Brillen, aber auch einer der vielen angebotenen Taschen für Digital-kameras (Cullmann z.b: im MediaMarkt u.a.).


Nun, das stimmt so nicht ganz. Auf der Rückseite im „Überhang“ ist sehr wohl eine Befestigung für eine Haltekordel vorgesehen. Nur

Test Wintec WSG-1000 Oese         Test Wintec WSG-1000 Oese

wird man ein klein wenig an Schildbürger denken, denn es sind in Wirklichkeit 2 kleine Schlitze, die aber innen mit einer kleinen runden Plasticfolie (linkes Bild) abgeklebt sind. Man sieht die Durchsichtigkeit (rechtes Bild), da lag die Gehäusehälfte auf einem weißen Untergrund der durchscheint. Man kann also ein Halteband nur dann befestigen, wenn man diese Folie durchsticht – wie immer man dann ein Band durchfummeln sollte, ohne das Gehäuse zu öffnen.

Torsten Schlegel: Anmerkung - hinter dieser Folie sitzt ein Messgerät, die Folie dient als Schutz. Daher bitte diese Folie nicht durchstechen.

 

Was nun wirklich niemand empfohlen werden kann, denn wer hat schon eine für heutige Elektronik unbedingt erforderliche Antistatik-Ausrüstung zu Hause. Und bereits das Berühren leitender Teile kann die Elektronik schädigen!

 

So hat man dann die Wahl: „waterproof“ oder Halteband, will man – hätte man ein Halteband durchfummeln können – nicht die Schlitze danach wieder wasserdicht verkleben. Denn unter den Schlitzen sitzt halt gleich die Platine… Nein, Wintec, da hätte Euch etwas Besseres einfallen sollen, zumal Platz genügend vorhanden ist. Es ist schade, denn wer riskiert schon gerne, dass ein solches Gerät aus Versehen aus der Hand oder Hemdtasche auf den Boden fällt. Zumindest Kratzer auf dem Display wären die unausweichliche Folge. Einkleben einer kleinen halbkugel- oder zylinderförmigen Kalotte wäre mehr gewesen. „neck strap“ bekommt man übrigens u.a. bei Haid, gute Auswahl z.B. bei Krusel.

 

Für die weitere Beschreibung möchte ich auf die bereits vorhandenen Schriften Produktbeschreibung und Manual – bislang nur in engl., deutsch ist markiert und folgt sicher bald – auf http://www.wintec-gps.de, sowie auf den bebilderten Kurztest auf http://www.haid-services.de/test-wintec-wsg-1000.htm verweisen.

 

Die Oberfläche ist – wie schon bei den WBT300 und WBT201 – mit einer sich samtartig anfühlenden Gummibeschichtung versehen. Die glasklare Displayabdeckung zieht sich gebogen bis zum oberen Rand, da sie insgesamt etwas erhöht ist, ist das Anbringen einer Schutzfolie – vermutlich – mit etwas Aufwand möglich, aber nicht unbedingt empfehlenswert. Aus eigener Erfahrung bei einer Digitalkamera weiß ich, dass solch eine Folie an den Kanten durch den Gebrauch stellenweise abgelöst wird, der Schutz dürfte nach kurzer Zeit keiner mehr sein. Besser ist, wie gesagt, eine Schutztasche.

 

Der Logger wird als waterproof beschrieben. Das ist hier ein wenig glaubhafter als bei den WBTs, es ist jedoch immer noch so, dass trotz gut passender Gehäusehälften mit umlaufender Gummidichtung, ebenso gut passender Akkuabdeckung (hier aber ohne Dichtung) und ebenso passender (Gummi-)Abdeckung des Mini-USB-Anschlusses, im Outdoorbetrieb bei Regen ein zusätzlicher Schutz angebracht wäre. Ansonsten ist die Werbung „Kleine Wasserspritzer machen diesem GPS Multitalent nichts aus“ glaubhaft. Die Gummiabdeckung ist bei meinem Testexemplar nur mit Hilfe der Fingernägel stramm in den Gehäuseausschnitt reinzudrücken, dafür sollte aber diese Stelle dann schon sicher dicht sein. Ansonsten ist hinter dieser Abdeckung wie auch bei geöffnetem Akkudeckel gleich die interne Elektronik zu erreichen. Problem mit der Haltebandöse siehe oben.

 

Im oben abgewinkelten Teil ist die Patchantenne untergebracht – die gleiche wie bei den WBTs – dies scheint mir gut durchdacht, ist sie bei normaler Ablesehaltung doch waagerecht ausgerichtet, was für optimalen Empfang steht. Der Winkel ist etwa 45°, was immer noch gut ist, liegt der WSG waagrecht (Auto z.B.) oder steht er senkrecht (Hemdtasche). Da die Antenne die gleiche wie bei den WBTs ist, ist auch der Empfang nicht ganz optimal, denn nach u.blox-Unterlagen ist die Antennenfläche für optimalen Empfang geringfügig zu klein (aber wo ist das schon bei anderen Mäusen/Loggern, die ja von der Bauform her immer kleiner werden).

 

An den Seiten sind unten - hinten 2 erhöhte kleine Leisten zu sehen. Dies könnte darauf hindeuten, dass Wintec evtl. eine Aufnahme – Autohalterung – geplant hat. Der Akkudeckel ist übrigens unverlierbar mit einem Scharnier versehen. Einen Anschluss für eine ext. Antenne hat der WSG-1000 nicht.

 

Im Innern werkelt wieder ein ANTARIS4-(Atmel)-Chip (0625), wie wir ihn schon von den WBTs kennen. Mit -158 dBm im Betrieb liegt der Logger bei den momentanen Spitzengeräten: Für die Acquisition werden -142 dBm benötigt (und 4 sat in use). Als speicherbare Trackpunkte werden über 130 000 angegeben, das dürfte gleich denen der WBT201 sein. Da der Chip der gleiche ist wie bei den WBTs, sind die sonstigen Angaben vergleichbar.

 

Die Betriebszeit ist mit „over 12 hours in operation“ resp. „ca. 20 Stunden Dauerbetrieb im Log Modus“ angegeben. Die scheint mir richtig zu sein, mein Testmuster was über 24 h in Betrieb bevor es sich in der darauffolgenden Nacht abschaltete. Logger war immer an, auch wenn im Stillstand ja so gut wie nichts geloggt wird. Hin und wieder war der Logger kurz am Kabel – wobei er über den PC ja geladen wird – BT war sporadisch an um über einen PDA die Programmier-Unterschiede der beiden Targets zu sehen. Über 12 h mit Sicherheit, im reinen Loggerbetrieb gebe ich auch über 20 h. Als Ladezeit habe ich gemessen, am PC verbunden, eingeschaltet, knapp über 4 h. Der Akku – Nokia-Typ BL5C mit 1100 mAh – ist mit 6,52 mm etwas dicker als die der WBTs (4,7 mm). Geladen werden kann der WSG über ein beiliegendes Steckernetzteil oder ein Kfz-Ladegerät. Beide haben eine USB-Buchse, das Verbindungskabel übermnimmt dabei die Funktion des Ladekabels. Sonst wird auch bei Verbindung mit dem PC über den USB-Anschluß bereits geladen.

 

Die beworbene „1-4 Hz-Technologie“ kann für 4 Hz angewandt werden, jedoch ist es so, dass diese Programmierung über u-center nur temporär möglich ist. Nach Ausschalten des Loggers sind beim nächsten Einschalten wieder die default-Werte aktuell. Zu diesem Problem später mehr.

 

Bedienen.

 

Es dauert schon eine ganze Weile, bis man begriffen hat, wie die einzelnen Menues erreicht werden. Die Werbezeile „Eine sehr übersichtliche und sehr benutzerfreundlich zu bedienende Menüstruktur“ auf wintec-gps erschließt sich einem erst nach einiger Zeit. Nun; bei mir hat es etwa 3 Tage bei intensivem Beschäftigen benötigt. Dann ist aber die Begeisterung über die Informationen die man bekommen kann groß. Hat man den WSG1000 mit Langdruck auf den mittleren Button – bis Display erscheint – eingeschaltet, kommt man durch nochmaligen Druck auf den „Mittleren“ in das (Switch-) Ausgangsmenue A0. Weitere Drucke auf diesen Button schalten durch die Untermenues – hier Ax. Mit dem rechten Button geht es in die Menues B0, C0,….J0, mit dem linken entspr. zurück. Der mittlere immer im jeweiligen Menue in die einzelnen Untermenues. Aber wie gesagt, das wird schon seine Zeit in Anspruch nehmen, alles zu verinnerlichen. Hier darf auch wieder auf die Vorarbeit von Torsten, Haid-Services und natürlich auf das – momentan nur engl. – vorhandene Manual auf wintec-gps verwiesen werden. Wobei mir das Manual etwas mager erscheint. Es werden die einzelnen Menues bebildert angezeigt, was man wie macht, welche Information wirklich geliefert wird, da schweigt sich das Manual doch meist aus. Was aber durch etwas nachdenken und vor allem mit der Zeit durchaus überbrückt werden kann. Übrigens: beim Ausschalten genügt ein kurzer Druck auf den mittleren Button im entsp. Menue. Nicht verzagen, er geht nicht gleich aus, da hilft auch kein längeres oder energischeres Drücken, es braucht seine Zeit.

 

Um das vorweg zu nehmen, die Angabe Bluetooth optional bezieht sich lediglich darauf, dass man BT zu- und abschalten kann. Im Setting-Menue, Langdruck des mittleren Buttons (im Betrieb, direkt nach Einschalten ist es der linke Button), einmal mit rechtem weitertakten, mit Kurzdruck des mittleren wechseln Ein/Aus. Vorhanden ist es auf jeden Fall. Über diesen mittleren Button lassen sich dann auch der Logger, BT, Logger, Buzzer… ein/ausschalten, es sind „Wechselschalter“. Versteht sich eigentlich von selbst, dass BT einmalig eingerichtet werden muss (PC, PDA). Wird als „G-Sport: SPP slave“ eingerichtet, PW ist „0000“, falls dies erforderlich werden sollte. Progs (TTN, u-center mobile z.B.) für die diese BT-Verbindung einmalig verbunden wurde und die dies unterstützen, starten BT dann automatisch.

 

In der Kopfzeile sind zusammengefasste Angaben: Bezeichnung der Anzeigeseite, C1 im Bild, die gewählte Seite (Satellite Page im Bild), aktuelle Zeit, im Bild nicht angezeigt der fix-Zustand, log-on im Wechsel mit dem BT-Symbol, wenn eingeschaltet, sowie das Symbol für die Akkukapazität mit darunter angegebener Akkuspannung, im Bild 3,8 V

 

Das Setting-Menue ist weitestgehend selbsterklärend. Beim Log-Mode vermisse ich eine nähere Erklärung, was die 4 Modi wirklich bewirken. Einmal beim Autofahren durchprobiert, konnte keine Änderung der Tracks festgestellt werden. Ebenso hat sich mir die genaue Wirkung von „Period“ in „Back Light“ noch nicht erschlossen. Factory Reset wirkt hauptsächlich auf den Looger-Teil. Hier wird einiges auf default-Einstellung zurückgesetzt, alles anzugeben gelingt mir momentan noch nicht, dazu sind die Funktionen doch zu umfangreich. Es empfiehlt sich aber, die Setting-Einstellungen zu überprüfen, denn schon die Einheiten von Länge/Geschwindigkeit und Temperatur werden auf engl. (amer.) Einheiten zurück gesetzt. Eine evtl. vorgenommene Programmierung mit u-center (evtl. auch TMX) betrifft das nicht unbedingt, wegen der Vielfalt der Möglichkeiten empfiehlt sich jedoch auch hier eine Kontrolle.

 

Im Switch-Mode sind die Ein-/Ausschalter untergebracht: Power, BT, Logger, Buzzer, Auto Power Save, Pure Log Mode, Return. Return – oder einfach ca. 30 sek. warten – schaltet in den Betriebs-Mode „Main“. Eine von mir als sehr sympathisch empfundene Möglichkeit, einzelne Funktionen – auch den Logger – zu- und abschalten zu können.

 

 

Im Main-Mode hält man sich anfangs besser an das Manual, denn hier gibt es auch zu viele Möglichkeiten, als dass diese einzeln hier besprochen werden könnten. Ein paar einzelne möchte ich herauspicken:

 

Menue A2, (Zeit-) Zone. Erlaubt „Auto“ und Einstellung einer Zonenzeit (+01:00). Wieweit Auto wegen der von Europa abweichenden Umschaltung in USA Sommer/Winterzeit bei uns sinnvoll benutzt werden kann, muss man sehen.

 

Im B-Menue lassen sich verschiedene Kombinationen darstellen, dies probiert man aus oder schaut es sich im Manual an. Erwähnenswert wäre B7, Reset Journey, - dies steht wiederum auf I2 – was aber bei mir, aus welchem Grund auch immer, nicht klappte.

 

Cx sind die GPS-Seiten. Hier kann auch ein Cold- oder Hot-Start (C3) ausgelöst werden. Interessant, auf C0 ist die sat-Verteilung am Himmel zusehen, darunter werden zyklisch durchgerollt die V-, G- und HDOP-Werte. So hat man auch immer einen gewissen Überblick über die zu erwartende Genauigkeit.

Auf C1 sind die Signalstärken zu sehen, auf der unteren Zeile ist eine fix-Information.Unter Dx befindet sich der Kompass. Ist nach einem Factory Reset neu zu kalibrieren, dazu in D3 diese starten, aber nur, wenn das Ikon ein freundliches Gesicht zeigt. Current sollte möglichst klein sein, sonst erfolgt eine Fehlermeldung. Zum Kalibrie-ren den WSG auf einer waagerechten Unterlage im Kreis drehen, ob einmal reicht, da schweigt sich das Manual leider auch aus. Ich bin mir noch nicht so ganz sicher, wie genau dieser Kompass ist.

 

Die Temperaturanzeige in E0 ist mit Vorsicht anzusehen. Denn wenn man den WSG in der Hand hält, in der Hemdtasche spazieren trägt, ist das eher eine Körpertemperatur als die (Außen-) Lufttemperatur. Die Höhe wird barometrisch gemessen und angezeigt als Höhe über NN. Dazu ist eine Kalibrierung notwendig, die man „By GPS Height GPS Altitude“ oder

 Test Wintec WSG-1000 Altimeter

 „By Manual“ vornehmen kann. Wenn man Gelegenheit hat an einem ausgemessenen Ort (Wohnort, TOP25 o.ä.) die genaue Höhe zu kennen, empfiehlt sich die Höhenkalibrierung „By Manual“, denn die GPS-Höhe ist ja leider nicht immer so genau. Diese Höhenanzeige hat Vor- und Nachteile. Vorteil: man ist nicht von der hin und wieder stark schwankenden GPS Höhe abhängig. Nachteil: bei plötzlichen Wetterstürzen, Gewitter, aber auch nach Wetteränderungen die sich im Luftdruck über – z.B. einen Tag – bemerkbar machen, sollte die Höhe überprüft und gegeb. neu kalibriert werden. Im GGA-Satz ist richtig die Höhe über NN und Geoidkorrektur angezeigt. Im Menue E0 steht auch der aktuelle Luftdruckwert in hPa (entspr. mbar, 1 mbar = 0,75 mmHg oder Torr, für interessierte Umrechner). Und der Unterschied zwischen Normaldruck 740 mmHg/986,67 hPa und Schlechtwetter 720 mmHg/960 hPa macht schon etwas über 200 m aus! Faustformal: 1hPa ca 8 Höhen-m für die unteren 1000 m (http://www.wetterspiegel.de/de/lexikon/12-54.html). Grund, die Höhe abund an zu kontrollieren.

 

Taktet man mit dem mittleren Button durch, sieht man graphische Anzeigen über rd. 60 Min.: E1 = Höhe, im Bild rechts das Höhenprofil meiner Wander-Teststrecke. Der Absatz im abfallenden Teil rührt von einer Höhenkalibrierung per GPS zu diesem Zeitpunkt her à pure Absiucht. Ergab eine kleine Stufe. E2 = Luftdruck, E3 = Temperatur. Unter E4 lässt sich die Höhe entweder nach GPS oder nach Manual kalibrieren.

 

Unter Fx findet man astronomische Daten über Sonnenstand, Auf-, Untergangszeiten, Mondphasen.

 

Gx - das ist die Trackback-Funktion - wird einerseits interessant sein für Städtebesucher, Wanderer. Man kann dort unter G3 Add from GPS den momentanen Standort in eine Liste eintragen und diesem Punkt noch ein Ikon – z.B. Auto – zuweisen. Andererseits ist es für die Geocacher sinnvoll, Add by Edit, wenn die Koordinaten bekannt sind. Über Mark List lässt sich solch ein Punkt auswählen und letztlich per GoTo als Referenzpunkt einstellen. In G1 erhält man dann die Richtung, dreht man den WGS so, dass das Symbol oben ist = einzuschlagende Richtung, erhält man außerdem die Entfernung und die Zeit bis zum Erreichen des Punktes. Wobei mir die angenommene Geschwindigkeit (für die Zeitangabe) noch nicht klar ist, das könnte im Zusammenhang mit den unter Setting gewählten Log-Modi stehen. Ist noch zu testen.

 

Die H-Menues beschäftigen sich mit dem eingebauten Trainingscomputer. Hier möchte ich doch auf das Manual verweisen. Zumal ich nicht weiß – das Manual ist hier auch nicht sehr hilfreich – wie die einzelnen Werte in die als default „Ziel“ eingegebenen Werte (ab H1) übernommen werden.

 

Die Ix-Seiten geben Auskunft über den Logger-Teil. Gleich auf G0 Angaben über Speicherplatz, Trackanzahl, Anzahl „push to log“. Durch Langdruck des rechten Buttons kommt man in ein Untermenue in dem man auswählen kann, 1 = Push To Log, 2 = Start New Log. Man möge sich hier nicht verblüffen lassen, wenn nichts passiert. Denn ersten muss über das Setting Menue der Logger eingeschaltet sein, und es geht auch nur, wenn ein log aktiv ist, d.h. bei einem neuen aber leeren log kommt man in dieses Untermenue eben nicht. Was mir anfänglich Probleme bereitete. In I1 stehen Gerätedaten, F/W-Version, Device Name, Log Mode. In letzterem auch die Angabe, ob „running“ oder „stopped“.

 

Innenansicht Platine von der Akku-Seite.

Test Wintec WSG-1000 Platine

 

Zum Schluss bleibt noch die J9-Seite übrig, die „Page List“, dort kann man einzelne Anzeigeseiten ein- und ausschalten. Oder anders ausgedrückt, Seiten die man nicht braucht ausblenden. Beim Durchtakten im Main-Menue werden ausgeblendete dann übersprungen.

 

Der log (Maus-) Ausgang des GPS-Teiles.

 

Die Neugierde ist groß, und so musste erst mal getestet werden, ob man per u-center an den GPS-Teil des Logger drankommt. Man kommt! Sowohl per USB als auch per BT. Was als nächstes initiierte, kann man den GPS-Teil programmieren. Man kann!. Die verwendeten  Targets sind 1 und 2, 1 ist hierbei der Kabel-Augang, 2 der BT-Weg. Allerdings geht nicht alles. So kann man z.B. die UBX-Befehle zwar einschalten, aber nicht permanent übernehmen (UBX-CFG-PRT, für die beiden Target USART 1 und 2 jeweils Protocol out auf „0+1 UBX+NMEA“). Der Befehl UBX-CFG-CFG Save current configuration wird zwar fehlerfrei angenommen, aber der GPS-Teil steht nach Aus- und wieder Einschalten wieder nur auf 1 – NMEA, die Ausgabe der UBX-Daten ist wieder unterbunden. So lassen sich z.B. EGNOS-Informationen nur temporär während einer Einschaltphase beobachten. Änderungen, z.B der Wiederholrate der NMEA-Sätze, werden dabei offenbar auch auf default zurückgestellt, andererseits bleiben NAV-Befehle – schaltet man mit ... PRT das UBX-Protocol wieder ein - erhalten.

 

Ebenso geht natürlich TMX, dort auch die Programmierung, die auch bei der WSG-1000 eine Untermenge von u-center ist. Ansonsten sind alle Einstellungen, Umwandlungen wie man sie von der WBT201 schon kennt möglich. Die NMEA-Umwandlung weist leider die gleichen Fehler auf, wie sie momentan für die WBT201 mit Wintec TW diskutiert werden.

 

SHT = Static Hold Threshold - das „SN“ bei u-blox - ist default auf  0,28 m/s = 1,008 km/h eingestellt, kann mit u-center verändert werden..

 

Beurteilung der Visualisierungen.

 

Beim Nachmittagsspaziergang stand dann das erste Log (Logger) an, nachdem ich inzwischen auch wusste, wie man den Loggerteil einschaltet. Parallel dazu ein log mit UBX-Befehlen, soweit ich einige auf die Schnelle noch programmieren konnte.

 

Die Visualisierung mit TTQV und GE sowohl nach KMZ umgewandelter Logger-Track, als auch das NMEA-log und als Vergleich ein parallel mitgeschriebener Logger-Track der WBT201 zeigen die Genauigkeit des u-blox/Atmel-ANTARIS4-Chips, die schon von den WBTs her bekannt sind. Weiter wurden direkt hintereinander Tracks der gleichen Strecke mit den Log Modi User, Walk, Bike und Motor geschrieben und ebenfalls visualisiert. Alle Tracks lagen im Rahmen der GPS-Genauigkeit und des Abtastintervalls (TMX-default-Einstellung) praktisch aufeinander.

 

Test Wintec WSG-1000 Google Earth Track

pink=WSG-Logger, gelb=WSG-log, blau=WBT201-Logger (als Vergleich).

 

Ich diskutiere hier nicht über den augenscheinlich etwas unruhigen log-Ausgang des WSG (SHT war ausgeschaltet, entspr. 0,00), andere GPS-Tester führen hier meist einen SiRF ins Feld, obwohl man inzwischen nachgewiesen hast, dass hier per TrackSmothing „gebügelt“ wird. Persönlich bin ich nach wie vor der bereits beim WBT201 vertretenen Meinung, dass GPS-Koordinatenermittlung mit kleiner werdender Geschwindigkeit physikalisch bedingt unruhiger wird. Ein Bild mit Autofahr-Geschwindigkeit hier zeigen möchte ich nicht, denn man weiß, dass alle modernen Mäuse hier deckungsgleich auf der Straße liegen. Der WSG macht natürlich keine Ausnahme.

 

Beim nächsten Bild habe ich sehr überlegt, es überhaupt zu zeigen. Sind es doch logs, die auf meiner sehr schwierigen Wander-Teststrecke aufgenommen wurden und bei früheren Tests zu kontroversen Diskussionen führten. Die Visualisierung des Logger-Ausgangs des WSG ist aber um einiges ruhiger als der mitgeschriebene WBT201-Logger-Ausgang. Es scheint, als hätte Wintec hier noch mal eine Verbesserung in der internen SW erreichen können. Aus diesem Grund ist das Bild hier eingefügt.

 

Test Wintec WSG-1000 Google Earth Track

hellblau=WSG, rot=WBT201, grau=Holux M241 (Vergleich).

 

Fazit: der WSG-1000 ist ein faszinierendes Gerät und kann zur Navigation und für Logging uneingeschränkt empfohlen werden. Die Funktionalität ist in dieser Preisklasse bislang unerreicht und eigentlich nur mit Garmin-Geräten vergleichbar, sieht man dort von der Möglichkeit Karten zu benutzen ab. Trackback-Funktion ist nicht nur beim Wandern oder als Fußgänger sinnvoll verwendbar, auch im Auto kann man sich z.B. im Urlaub bei Fahrten ins Umland wieder „nach Hause“ leiten lassen. Dies wäre ein Grund, Wintec zu fragen, ob eine Halterung vorgesehen ist. Logisch, dass Navigation per Kabel oder BT über den NMEA-log-Ausgang parallel zum Logger benutzt werden kann. Die LEDs der Anzeigen, vornehmlich die blaue BT-LED, sind recht hell. Für Nachtfahrten müsste man hier sicher für eine Verdunklung sorgen.

 

Hat man sich mit dem mitgelieferten Programm TimeMachineX ein wenig näher beschäftigt, zeigt auch dieses Programm faszinierende Möglichkeiten. Auch das darin enthaltene Foto-Tool ist nach kurzer  Gewöhnung sinnvoll anwendbar.

 

Schade nur, ich muss das Gerät nun zurückgeben und wie alle anderen Interessenten bis zum Liefereinsatz warten.

 

Der Preis liegt bei Haids z. Zt. bei € 149,00. Einerseits gilt hier der vor Jahren einmal kreierte Werbespruch „Es war schon immer etwas teuerer, das besondere zu lieben“, andererseits ist der WSG eben etwas Besonderes, was diesen Preis m.M. nach mehr als rechtfertigt.

 

Platine von der Display/Antennen-Seite.

Test Wintec WSG-1000 Dislay

 

 „Charly“ karomue im März 2008