„Charly“ karomue: kleiner Logger-Vergleich Wintec WPL-1000 <-> Holux M-241

Zuvor auch hier meinen persönlichen Dank für die freundliche (unbegrenzte!) Überlassung dieser beiden Logger an Haid-Services - Torsten.

 

 Ostern, draußen ist alles weiß, Schnee… Was macht ein „Tester“ da? Er schreibt so was wie einen (vorläufigen??) Bericht, hat er doch schon seit 1 Woche den Holux M-241 und den Wintec WPL-1000 da liegen, aber wegen Spielerei mit dem ebenfalls erhaltenen WSG-1000 von Wintec noch nicht wirklich näher angeschaut. Und nein, diese beiden habe ich nicht zu öffnen versucht. J

 

Hat man beide Logger einmal in der Hand, ist man etwas unschlüssig, wem man den Vorzug geben möchte. Man ist sich auch nicht ganz klar darüber, haben die Batterien die Bauform bestimmt oder die Bauform die Batterien. Der WPL ist etwas flacher dank der Verwendung von 2 Batterien der Bauform AAA, wegen einer vom Typ AA wirkt der Holux etwas plumper.

 

So beult der Holux die Hemdtasche dann etwas mehr aus als der Wintec, im Gewicht (mit Batterien) sind sie fast gleich, W = 64 g, H = 68 g. Kleine Abweichungen bei unterschiedlichen Batterien/Akkus wären möglich.

 

W bezeichnet seinen Logger als spritzwasserdicht, H als nicht wasserfest. Leider wird immer noch nicht nach IP-Spezifikationen bezeichnet. So sind m.M. nach beide nicht „waterproof“, zumindest wäre ich bei Regen vorsichtig. Der W sieht etwas „dichter“ aus, schaut man sich aber das Akkufach genauer an kommen schon Zweifel auf. Für mich bei beiden: keine Verwendung bei Regen ohne zus. Schutz. (Wirklich Wasserfest sind m.W. nur die Garmins, das ist aber ein anderes Thema).

 wintec_wpl_1000_holux_241.jpg

 

W benutzt wieder den von den WBTs und dem WPL-1000 her bekannten und für ausgezeichneten Empfang stehenden u-blox/ANTARIS4, im H ist ein MTK verbaut, die Empfangseigenschaften dieses Chips kenne ich nicht im Detail, innerhalb eines Zimmers scheint der W besser einen Fix zu bekommen. W ist ein reiner Logger, H zugleich eine über BT nutzbare Maus mit dem bekannten NMEA-Ausgang.

 

Ich möchte hier nicht einen Test in der bekannten Tiefe liefern, sondern mehr einen lockeren Bericht über das erste Kennenlernen. Dazu vielleicht 2 rel. lustige Bemerkungen. Es gibt auf wintec-gps und auf holux jeweils deutsche Manuals. Diese sind für Interessierte als Nachschlagewerk jeweils zu benutzen. Aber, im Manual des WPL auf Seite 7 ist ein (lustiger) Übersetzungsfehler, es steht unter „Sie können über die “PowerTaste” zwischen den einzelnen Funktionen auf dem LCD Display wechseln. A: Höhen und….“. Das muss natürlich Kompasskurs (Heading im engl. Manual) lauten.

 

Dafür wartet der Holux dann mit einem Übersetzungsfehler direkt am Gerät auf, im Einstellmenue steht statt Löschen, „Lötchen“ (in engl.: Erase).

 

Wurde hier bei beiden Loggern etwas mit zu schneller Nadel gestrickt?

 

Wenden wir und jetzt den Unterschieden beider Logger zu, ohne jedoch den Anspruch der Vollständigkeit zu erheben.

 

Beim WPL sitzt die Antenne unter dem Schriftzug „GPS“, optimale Ausrichtung also bei waagrechter Lage. Anders beim Holux, hier sitzt sie an der Oberseite, mit UP gekennzeichnet, optimal ausgerichtet wenn er am „neck strap“ um den Hals hängt. Beide Antennen sind sicher noch etwas kleiner als beim WSG-1000 oder den WBTs, die Antennenfläche also noch etwas weiter von der optimalen Größe entfernt.

 

Beide haben ein Display mit einer vergleichbaren Größe. Viele Anzeigen sind (fast) einzeilig und damit in einer fast die Displayhöhe ausnutzenden Schriftgröße, Koordinaten werden 2-zeilig und damit etwas kleiner angezeigt. Hier gefällt mir die Anzeige des W etwas besser, die Schrift ist geringfügig größer aber fetter und damit besser lesbar als die des H. Beide Displays sind beleuchtet, drückt man auf einen Knopf (oder ist Button verständlicher in unserer Zeit???). Das Display des H ist in einem gelb gehalten, das etwa der Farbe des Gehäuses (Folie) entspricht und damit nicht sonderlich gut ablesbar ist – persönliche Meinung. W zeig ein helles, klar ablesbares Display. Die Beleuchtung bleibt hier auch geringfügig länger an bevor (bei beiden) automatisch abgeschaltet wird. W zeigt N/E °.°°°°°, H BR:/LA: xx’’xx’xx xx an, was ° mm ss ss sein soll und als xx°xx’xx xx’’ bezeichnet sein sollte, die Bezeichnung ist also (grundsätzlich) auch falsch. Nun, das kann man ja gerade noch tolerieren, da man es sicher richtig interpretiert.

 

W hat 3 Knöpfe zur Bedienung, einer dient u.a. zum Einschalten. H hat 2 Knöpfe, eingeschaltet wird über einen kleinen Schalter, dieser liegt an der Unterseite neben dem Mini-USB-Anschluß und ist mit Fingernagel gut bedienbar, aber auch gegen unabsichtliches Ein-/Ausschalten gut geschützt. H hat übrigens eine aktivierbare Tastensperre.

 

Die einzelnen Anzeigen, Einstellungen hier zu beschreiben möchte ich vermeiden. Dazu sollte jeder Nutzer damit „spielen“, das geht mit Hilfe der deutschen Handbücher recht gut. Hier nur quer durch, was mir gerade so auffiel.

 

Die Einstellung der Zeitzone erfolgt bei H direkt am Gerät. Bei W geht das nur über PC, später dazu etwas mehr. Ebenso sind die Log-Einstellungen bei H am Gerät, bei W über PC einzustellen.

 

Betriebszeit bei H angegeben 12 h, W gibt über 15 h an, wobei im „Shake Modus“ diese Zeit noch verlängert werden soll. Die (Betriebs-) Empfindlichkeit wird bei W mit -158 dBm angegeben, bei H mit -159 dBm.

 

Aufzeichnungskapazität W 94000 Datenpunkte, H 130000. H gibt Aufzeichnung von Längengrad, Breitengrad, Zeit und Höhe an, W zeichnet zusätzlich das Datum mit auf (Wintec Kennern im File TK1).

 

Zur Auswertung, PC-Anschluß.

 

Bei dem W ist das (rel.) einfach. Man stecke ihn ausgeschaltet in einen USB-Anschluß, die SW startet automatisch. Sich öffnendes Fenster (Win XP) einfach bestätigen. Evt. muss man im sich öffnenden IE noch geblockte Scripts freigeben, Java aktivieren. Dann sollte(n) Track(s) bereits in GoogleMaps angezeigt werden – bei mir geht das, warum auch immer, nicht. IE ist aber auch nicht mein Standard-Browser, meine Kenntnisse daher sehr gering. Aber, wir haben es dem User „Rebel“ zu verdanken, der festgestellt hat, dass im IE-Browser unter „Internetoptionen/Erweitert“ der Haken bei "Original-XMLHTTP-Unterstützung aktivieren" heraus zu nehmen ist, dann klappt es auch … Sonst kann hier nicht sehr viel mehr gemacht werden, man wundert sich zunächst, zumal wenn man mal wieder das Manual nicht gelesen hat. Also bitte, Manual lesen. Man muss in der rechten Hälfte der Taskleiste das Ikon von „Easy Showily Win_Tool“ anklicken, dann geht es weiter. Dort sinnvollerweise gleich Details>> anklicken. Dort sind dann div. Einstellungen möglich, über Zeitzone bis zu ANTARIS-Chip Einstellungen wie Eingeweihte sie auch von u-center her kennen. Vom untersten Teil des Fensters, den GPS-Einstellungen, lässt man am Besten die Finger, hat man keine tiefere Kenntnis, kennt man nicht die Antaris-Protocol-Specification.

 

Im oberen Teil „LOG Data Access“ erstellt man Ausgabefiles wie z.B. durch Anklicken von TimeMachineX das für Wintec-User bekannte x.TK1. Hier gelten allerdings auch wieder die im Forum und mit Wintec TW diskutierten Fehler bei der NMEA-Umwandlung. Dies sollte erstmal reichen.

 

Zu erwähnen wäre vielleicht noch, dass man im unteren Teil unter Panoramio – hat man einen Account – gleich Bilder dorthin hochladen kann. Wie, da lese man wieder im Manual. Man benötigt bei diesem Logger wirklich keine Zusatzsoftware mehr.

 

H möchte, dass die Verbindung mit dem PC eingerichtet wird. Dies betrifft sowohl den USB-Treiber, als auch die BT-Verbindung – die auch zur Verwendung des Logger als Maus mit dem PDA benötigt wird. Von der beiliegenden CD kann man dann das PC-Prog installieren, man richte sich nach den Anweisungen. Dort kann man dann u.a. die gespeicherten Informationen auslesen. Der Logger schaltet sich bei Verbindung mit dem Kabel selbst ein. Generiert werden dann einige Files, u.a. auch kml-s, deren Verwendbarkeit man dann anschauen muss. Kml, das ist bekannt, lassen sich in GE visualisieren. Das Auslesen funktioniert auch über BT-Verbindung.

 

Es fällt schwer, hier nun eine Empfehlung auszusprechen. Beide Geräte haben ihre Vor- und Nachteile, ein interessierter Nutzer wird sich die Daten genau anschauen müssen, wird er nicht einfach nach Aussehen, speicherbare Punkte, Display, GPS-Chip, … auswählen. Der W ist ein reiner Logger, Preis liegt derzeit bei Haids-Services: € 79,--, H ist außer Logger auch Maus, Daten über USB und/oder BT (auch gleichzeitig möglich): € 99,--, jeweils zuzügl. Versand.

 

Und nur mal so nebenbei: der ab Mitte April lieferbare Wintec WSG-1000 – siehe getrennten Bericht – liegt bei € 149.-- … J

 

 

 

„Charly“ karomue, Ostern 2008.